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Interior
Die „Mob Wife Aesthetic“ ist laut, bunt, selbstbewusst – und das Gegenteil von „Quiet Luxury“. Wir zeigen Ihnen die extravagantesten Möbel und Accessoires im Stil des viralen Trends.
Von Anna-Lena Reith
„Mob Wife Aesthetic“ fürs Interior: Das steckt hinter dem Modetrend und so setzen Sie ihn stilvoll in Ihrem Zuhause um.
Manchmal genügt ein kleiner, humorvoller Wortsalat, um in der digitalen Welt Wellen zu schlagen. Befeuert von der Schnelllebigkeit der sozialen Medien, werden daraus Trends geboren, die mal mehr und mal weniger lange bleiben. Zu Lebzeiten haben sie trotz allem die Macht, die Kulturbereiche von Mode bis zu Interior und Design zu beeinflussen. Man erinnere sich nur an den „Coastal-Grandma“-Look, der vom Strandhaus mit Meerblick träumen ließ, von gediegenen Blümchentapeten und Rattan-Möbeln, cremefarbenen Cardigans und Birkenstocks an den Füßen. Seit allerdings Lady Gaga als selbstbewusste, manipulative Patrizia Reggiani in „House of Gucci“ ihren einst geliebten Maurizio Gucci mithilfe eines Auftragskillers um die Ecke bringen wollte und nicht zuletzt Sofia Vergara in der Netflix-Serie „Griselda“ unerschrocken mit den Mafiabossen verhandelt, scheint die Ära der „Coastal Grannys“ vorbei zu sein und einer neuen, ganz gegensätzlichen Ästhetik Platz zu machen. Die „Mob Wife Aesthetic“ rückt die sogenannten Mafiafrauen in den Fokus und zelebriert ihre äußeren Gepflogenheiten – von leuchtend roter Maniküre, über Leopardenmäntel bis zu Ledertaschen und Goldschmuck. Selbst „Der Pate“-Regisseur und Drehbuchautor Francis Ford Coppola kommentierte den Trend auf Instagram und zog Vergleiche zu einigen seiner weiblichen Figuren, die er während seiner Laufbahn bereits erschuf.
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Jetzt übernehmen die „Mob Wives“
Waren in den letzten Monaten des Jahres 2023 noch cremige Erdtöne, Zurückhaltung, Minimalismus und leiser Luxus Dinge, die im Trend lagen, so ist es jetzt das Gegenteil. Laut und furchtlos verdrängt die „Mob Wife Aesthetic“ alle Unaufdringlichkeit – und das durchaus mit Stil. Denn das ist ja das Faszinierende: Der Charme der Regelbrecher:innen nimmt ein, reißt mit und macht Spaß – und hält auch Einzug in unsere Wohnungen. Denn natürlich lässt sich der Stil der „Mob Wives“, der eine recht unverblümte Interpretation des Maximalismus darstellt und die 1980er-Jahre auf die Barockepoche prallen lässt, ebenso gut ins Interiordesign übersetzen. Man denke hier an auffällige Muster, goldene Möbel (ja, sogar Sofas!) sowie Accessoires und mischt sie mit roten Farbtupfen, akzentuiert gesetzten (Leo-)Prints und luxuriösen Stoffen. Das Ziel ist auffällige, exaltierte Opulenz, die selbstbewusst gezeigt werden darf.
An dieser Stelle sollte nicht vergessen werden, dass es sich um eine Stilistik handelt, auf Social Media geboren, die die Hintergründe und damit auch die politische Korrektheit außen vor lässt. Denn natürlich ist die „Mob Wife Aesthetic“ unweigerlich mit organisierter Kriminalität, als auch einer Garderobe verbunden, die zuweilen schwer vertretbar ist (Pelzmäntel!). Sich vom selbstbewussten Auftritt dieses Trends aber einfach anregen zu lassen, ist dennoch erlaubt.
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Inspiriert von der „Mob Wife Aesthetic“: Diese Möbel und Accessoires sind herrlich extravagant
Wir haben uns von der „Mob Wife Aesthetic“ inspirieren lassen und zeigen Ihnen Möbel und Accessoires, die durch Extravaganz und Stilmix punkten. Fran Fine aus der allseits beliebten 90er-Sitcom „Die Nanny“ würde das Interior ganz sicher lieben!
Tiger-Lilly
Wer dachte, dass Leopardenbezüge alles andere als stilvoll sein können, der hat sich gewaltig getäuscht. Denn Dedar macht den Print in seiner neusten Kollektion zum Hauptprotagonisten. Der Anspruch des italienischen Stofflabels lag darin, vergangene Blütezeiten wieder aufleben zu lassen – das Muster des Dschungelkönigs wurde vor Hunderten von Jahren an archetypischer Kleidung für König:innen und Herrscher:innen angebracht. In Kombination mit Metall, goldenen Akzenten und geometrischen Mustern werden Leo- und Tigerprints ins Hier und Jetzt übersetzt und kommen in hochwertigem Jacquard-Samt daher.
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„Mob Wife Aesthetic“: Elegant und kontrastreich
Schon Coco Chanel kombinierte Schwarz am liebsten zu Weiß. Das wohl beliebteste Kontrastduo ist also nicht erst seit heute wieder im Trend. Doch im Interior bestärkte die in den letzten Jahren aufkommende Marmor-Manie das Farbarrangement umso mehr. Ganz oben auf der Liste der Dinge, von denen Sie nicht wussten, dass Sie sie brauchen, bis Sie sie sahen, steht deshalb das neue Duftkerzensortiment von Diptyque. Die kommen nun mit steinernem Deckel und Sockel daher. Hergestellt werden sie aus dem für seine Maserung bekannten „Grand-Antique“-Marmor, den es in den Pyrenäen gibt. Zeitlose Ergänzung: goldener Schmuck und filigrane Vasen von Anissa Kermiche, die Jewellery und Interioraccessoires verbindet.
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Sonne, Gold und Sterne
Fragt man Architekt und Designer Charles Zana nach seinem Lieblingsmöbel, so fällt die Wahl auf das Sofa „Julie“. Dessen Besonderheit liegt, neben seiner organischen Multifunktionalität, im schimmernden Goldton des „Teddy Mohair“-Wollbezugs von Pierre Frey. Ein bisschen zu viel des Guten? Nicht für „Mob Wife“-Ästhet:innen. Auch die brandneue Kollaboration von Fornasetti und Poltrona Frau lässt die Sonne aufgehen: In einer limitierten Auflage von 50 Stück interpretieren die beiden italienischen Traditionsmarken den „Vanity Fair XC“ neu und bringen die traumhaften Illustrationen, in den 50er-Jahren von Piero Fornasetti erdacht, zurück in unsere Zeit. Ebenso pompös und der Extravaganz frönend zeigt Misia seine neue „Paris-Rome“-Kollektion im Palazzo Farnese in Rom.
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Fransen, Muster, Mix
Es ist definitiv eine Kunst, Muster so zu paaren, dass sie sich zum stimmigen Gesamtkonzept zusammenfügen. Dabei helfen kann der Ansatz, erst einmal bei einem Farbschema zu bleiben. Innerhalb dieser Familie dürfen verschiedene Materialien und Musterabfolgen aufeinandertreffen. Grüner, einfarbiger Samt etwa dient als Basis, hinzu gesellen sich Sofa (mit eleganten Fransen!) und Kissen in grüner Dreiecksmanie – abgerundet wird die Komposition mit grün schimmernden Leopolstern, der Stoff nennt sich „Tigre“, die Farbe „Forest Green“.
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Richtig Akzente setzen: So geht’s!
Um zu vermeiden, dass das Interior im „Mob Wife“-Look zu pompös wirkt, ist es ratsam, nur auf ausgewählte Akzente zu setzen. Das bedeutet: Entscheiden Sie sich im Vorhinein, auf welche It-Pieces Sie nicht verzichten wollen, seien Sie ruhig akkurat! Die Auserwählten dürfen dann durchaus alle Blicke auf sich ziehen und Leoprint bis roten Lack feiern. Wie das geht – Mut zur stilvollen Übertreibung zu haben –, weiß Architekt und Designer Josef Frank. 1934 designte er das „Liljevalchs“-Sofa und den dazugehörigen Sessel für Svenskt Tenn in verschiedensten Mustern, und zwar zu einer Zeit, in der strikte Designregeln und Funktionalismus vorherrschend waren.
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Für die hauseigene „Mob Wife“-Bar
Geschüttelt anstatt gerührt oder wie auch immer Sie Drinks bevorzugen – mitentscheidend ist definitiv das Erscheinungsbild des Getränks. Denn das Auge trinkt schließlich mit. Perfekt, um dem eleganten Flair der „Mob Wives“ zu frönen, sind Champagnergläser aus geschliffenem Kristall. Das „Grasmere Champagne Coupe“ beispielsweise spielte nicht zuletzt in der Serie „Downton Abbey“ eine Rolle und gilt als bevorzugtes Glas von James Bond höchstpersönlich.
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